Rheinländer 1934

Die Anekdoten

Wie ein Rheinländer ins Glockenspiel kam!

Das hätte sich Grenadier Walter von Poppel auch nicht träumen lassen, dass er einmal als Schützenfigur das Glockenspiel am Vogthaus zieren würde.

Aber wie es so ist im Leben, der Rat der Stadt Neuss hatte beschlossen das Schützenregiment mit einem Glockenspiel zu ehren und der Künstler, der die Figuren dafür bauen sollte, brauchte eine Vorlage.

Wie immer drängte die Zeit, – bis zum Schützenfest war es noch lange hin – woher also einen Grenadier nehmen. Was lag näher, als sich an Walter zu wenden, Grenadier im Hauptmannszug und immer bereit, etwas für das Schützenfest zu tun und vor allem ein Grenadier mit einer eigenen Uniform.

So marschierte Grenadier Walter nun an einem Maimorgen auf der Straße vor seinem Haus hin und her, um als Modell für den Künstler zu agieren, der sich eifrg Notizen machte und sogar eine Skizze anfertigte. Über die unterschiedlichen Kommentare der vorbeieilenden Passanten soll hier nicht berichtet werden aber nach einer halben Stunde war es geschafft und Walter konnte wieder zum Zivilisten werden.

Wir können daher heute mit Stolz verkünden, wenn täglich 24 Glocken mit Neusser Heimat und Schützenliedern (um 11, 15 und 17 Uhr) erklingen und 27 Schützenfiguren 2 Pferde und eine Kanone im Kreis ziehen.